28. September 2011

Rotterdams Philharmonisch Orkest – Yannick Nézet-Séguin.
Laeiszhalle Hamburg.

20:00 Uhr, Parkett links, Reihe 5, Platz 16


Wolfgang Amadeus Mozart – Konzert für Violine und Orchester G-Dur KV 216 (Veronika Eberle)
Zugabe: Sergej Prokofjew
Sonate für Violine solo D-Dur op. 115 (2. Satz: Thema und Variationen: Andante dolce)

(Pause)

Anton Bruckner – Sinfonie Nr. 8 c-Moll (Robert Haas)



Wird Herr Nézet-Séguin allen Ortens schon als neuer Stern am Dirigentenhimmel gepriesen, kann ich nach dem heutigen Abend nur bedingt in diesen astrologischen Chor einstimmen. Mein schlichtes Fazit: ein guter Dirigent mit seinem guten Orchester (nebst guter Solistin) sorgt für ein gutes Konzert – nicht mehr und nicht weniger.

Im Einzelnen: Das Orchester ist nicht schlecht, besitzt allerdings in keiner Instrumentengruppe etwas, das es in meiner Wahrnehmung besonders hervortreten ließe. So entsteht ein ordentlicher, ein guter Klang - aber eben kein außerordentlicher. Auch der Solistin im Mozartkonzert läßt sich nichts vorwerfen, außer daß mich ihr Ton Mozart eben nicht näher gebracht hat. Es geht nun mal zarter, virtuoser, geschmeidiger ...

Nezét-Séguins Mozartinterpretation gibt mir nichts. Sie erwärmt mich nicht für eine Musik, zu der ich ohnehin kaum Zugang besitze. Sein Bruckner ist nicht schlecht, in jedem Fall gestaltet und nicht nur abgespult, aber auch keine Offenbarung. Wie gesagt, sicher ein brauchbarer Mann, jedoch in meinen Augen kein Überflieger. Jugend allein ist keine Auszeichnung, auch wenn sie offenbar beim Publikum gut ankommt.